Der Tüftel-Tiger Wettbewerb – in der NOZ im April 2013

Ausgabe: Neue Osnabrücker Zeitung
Veröffentlicht am: 11.04.2013

Osnabrücker „Tüftel-Tiger“ experimentieren um die Wette

von Regine Bruns

 

Osnabrück. Physik und Technik können Spaß machen, darüber waren sich Veranstalter und Teilnehmer beim Wettbewerb „Tüftel-Tiger“ einig. Nach dem großen Erfolg der Aktion im vergangenen Jahr ging die naturwissenschaftliche Olympiade nun in die zweite Runde. Jeweils drei Schüler aus acht Osnabrücker Grundschulen traten im Ratsgymnasium gegeneinander an, um den Titel „Tüftel-Tiger 2013“ zu holen. Fünf Stationen mit kniffligen Experimentanordnungen galt es zu meistern.

Nachdem die älteren Gymnasiasten den Dritt- und Viertklässlern die jeweilige Aufgabe erklärt hatten, lief die Stoppuhr. In zehn Minuten musste eine Lösung her. Das führte nicht selten zu hitzigen Debatten in den Dreiergruppen.

An einer Station galt es, einen Luftballon aufzupumpen, der in einer Glasflasche steckte. Um die Aufgabe zu lösen, lagen auf dem Pult verschiedene mehr oder weniger hilfreiche Werkzeuge wie Strohhalme, Murmeln und Bindfäden bereit. Karolina, Rocko und Jan aus der Waldschule Lüstringen versuchten zunächst, den Ballon einfach so aufzublasen, was aber nicht zum gewünschten Erfolg führte. „Wir müssen eine Pumpe bauen“, vermutete Rocko. Doch dafür waren die Hilfsmittel nicht geeignet. Die Lösung lag schließlich darin, mit dem Strohhalm einen Unterdruck in der Flasche zu erzeugen, damit sich dadurch der Luftballon entfaltete.

In Rekordzeit von weniger als vier Minuten hatten Tammo, Bennet und Max von der Grundschule Atter die Aufgabe „Kettenreaktion“ gelöst. Dabei mussten ein Pendel, eine Spielzeugauto-Rampe und ein Klappmechanismus so angeordnete werden, dass am Ende eine Metallkugel in einen Becher fiel. „Abschätzen und ausprobieren“, erklärte Max das Erfolgsrezept.

Marlon, Monika und Denisa von der Rosenplatzschule grübelten derweil über dem Experiment „Perfektes Timing“, bei dem ein Plastikschlauch so hingelegt werden musste, dass eine Kugel möglichst langsam durch ihn hindurchrollt. Mit Bücherstapeln und Mülleimern bauten die drei Grundschüler Gefälle auf, die die Kugel verlangsamen sollten. Zuweilen blieb die Kugel aber auch auf halbem Wege liegen. „Wir brauchen mehr Kurven“, meinte Monika. Marlon dagegen wollte den Schlauch stärker in die Waagerechte bringen. Bis auf sieben Sekunden Durchlaufzeit brachte es die Gruppe am Ende.

Eier-Experiment

Bei einem weiteren Experiment mit rohen Eiern, die so präpariert werden sollten, dass sie beim Fall aus großer Höhe nicht zerplatzen, ging einiges daneben, sodass die Helfer vom Ratsgymnasium regelmäßig putzen mussten. Weniger gefährlich ging es an der fünften Station zu, bei der elektrische Schaltkreise richtig verbunden werden sollten, um Glühlampen zum Blinken zu bringen.

Mathe- und Physiklehrer Robert Stutzenstein hatte sich den Wettbewerb „Tüftel-Tiger“ für Grundschüler ausgedacht. „Der Name ist angelehnt an den Wettbewerb ‚Informatik-Biber‘. Ziel ist es, Lust auf Technik und Naturwissenschaften zu machen“, sagte Stutzenstein. Gemeinsam mit seinen Lehrer-Kollegen Philip Steffgen und Frank Pundsack hatte er sich die Versuche ausgedacht und zum Teil auch zu Hause zusammen mit den eigenen Kindern erprobt.

Den obersten Platz auf dem Siegertreppchen belegte die Grundschule Atter. Platz zwei und drei konnten sich die Grundschule Voxtrup und die Franz-Hecker-Schule sichern. Außerdem waren die Rosenplatzschule, die Elisabethschule, die Grundschule Pye, die Heinrich-Schüren-Schule und die Waldschule Lüstringen mit von der Partie.

Für alle gab es am Ende des Forschungsnachmittags als Geschenk ein Bastel- und Experimentierset für zu Hause. Unterstützt wird der „Tüftel-Tiger“-Wettbewerb von der VME-Stiftung Osnabrück-Emsland.