„Gelbe Füße“ und „Walking Bus“

ON am Sonntag, 25.8.2013:

i-Männchen mit „Gelben Füßen“ sicher zum Unterricht

Begleit-Projekt  läuft jetzt bereits an fünf Schulen – Helfer werden noch gesucht

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Michael Maßmann, Leitender Polizeidirektor der Polizeiin-spektion Osnabrück, sowie Ralf Haas (r.) vom Präventionsteam der Polizei sprühten gemeinsam mit den Kindern die „Gelben Füße“ auf. Im Hintergrund: HD Gawrych. Lintel–Foto

Osnabrück (jel) – Jetzt leuchten die Fußabdrücke der Aktion „Gelbe Füße“ auch an der Heinrich-Schüren-Schule an der Sedanstraße: Schulstarter aus zwei ersten Klassen haben mit Michael Maßmann, dem Leitenden Polizeidirektor der Polizeiinspektion Osnabrück, sowie Ralf Haas vom Präventionsteam der Polizei die ersten zwei quietschgelben Fußspuren auf den Bürgersteig vor dem Schuleingang gesprüht.

Nächste Woche werden solche Fußabdrücke noch an mehreren Stellen im Umfeld der Schule auf die Gehwege aufgebracht. Mit den Abdrücken werden „Haltestellen“ auf Schulwegslinien markiert, an denen i-Männchen morgens vor dem Unterricht von Erwachsenen eingesammelt und in Gruppen zur Schule gebracht werden. An der Heinrich-Schüren-Schule sollen zwei Fußwegslinien mit sechs Haltestellen eingerichtet werden.

Die Schule an der Sedanstraße ist die fünfte Schule, an der die von der Polizei unterstützte Initiative „Walking Bus“ solch eine Begleitung anbietet. Das Vorhaben zielt darauf, dass Kinder zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens ebenso wie zum Erlernen der Verkehrsregeln besser nicht im Auto, sondern zu Fuß zur Schule gebracht werden sollten. Da nicht alle Eltern morgens Zeit für einen Fußweg haben, wird die Begleitung zentral von anderen Eltern oder Ehrenamtlichen organisiert.

Die Initiative wurde im Jahr 2007 an der Grundschule Voxtrup aus der Taufe gehoben. Wie HD Gawrych vom Breitensportclub (BSC) erklärte, der zu den Gründern gehört, werden in Voxtrup zurzeit auf vier Fußwegslinien jeden Tag 60 bis 80 Kinder zur Grundschule gebracht. Weiter sind bereits die Grundschulen Bissendorf und Bersenbrück sowie die Overbergschule in Osnabrück dabei und demnächst kommen nach Angaben von Gawrych noch die Kreuzschule, die Diesterwegschule und die Grundschule Holzhausen hinzu.

Wie Gawrych sagte, engagieren sich viele Ruheständler als ehrenamtliche Schulwegbegleiter. An den meisten Schulen werden die Einsätze in Zusammenarbeit mit Ärzten oder Apotheken koordiniert. An der Heinrich-Schüren-Schule könne bisher nur auf Eltern als Begleiter zugegriffen werden. „Wir suchen noch Ehrenamtliche sowie einen Arzt oder Apotheker, der sozusagen als Multiplikator fungiert“, sagte Gawrych.

Wie er und Verkehrssicherheitsberater Karl-Heinz Klenke von der Polizeiinspektion Osnabrück weiter erklärten, fördert es die sozialen Fähigkeiten der Kinder und regt die Kommunikation an, den Schulweg in einer Gruppe zurückzulegen. „Unter den Kindern sowie zwischen Kindern und Begleitern kommen viele Gespräche in Gang. Wir hören immer wieder von den Lehrern, dass sie es begrüßen, wenn sich die Kinder bereits vor der Schule ausgetauscht haben. Dadurch sind sie im Unterricht gleich konzentrierter“, so Gawrych.

Auslöser für die Gründung der Initiative Walking Bus sei es gewesen, dass er und andere Eltern von Kindern an der Grundschule Voxtrup gemeinsam die Schulwegbegleitung organisiert hätten. Weil die Eltern morgens häufig keine Zeit hatten, sei die Idee entstanden, ehrenamtliche Begleiter mit einzubinden. Vorteil sei auch, dass die Schulwegbegleitung kontinuierlich weiter laufe, wenn Kinder von beteiligten Eltern die Schule wieder verlassen hätten.

„Für die Kinder ist es gut, den Schulweg zu Fuß zu bewältigen, weil sie dadurch früh die Verkehrsregeln lernen“, meinte Verkehrssicherheitsberater Karl-Heinz Klenke. Weiterer Vorteil ist nach seinen Angaben, dass das Verkehrsaufkommen im Umfeld der Schulen zurückgeht, wenn weniger i-Männchen in Autos angefahren werden.

Vor der Aufsprüh-Aktion an der Heinrich-Schüren-Schule informierten Polizeibeamte zahlreiche Eltern in ihren Autos zum Thema Schulwegsicherheit. Weiter wurde eine Tempokontrolle durchgeführt: Von 49 Autos, die gemessen wurden, waren zwei zu schnell. Die Polizeiinspektion Osnabrück gehört ebenso wie die Verkehrswacht und die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke zu den Förderern von Walking Bus.

Infos und Kontakt zum Walking Bus über Tel. 05 41/38 80 21.