Nach einer umfangreichen Sachunterrichtswerkstatt zum Thema „Wasser“, besuchte die Klasse 3b das Wasserwerk in Wittefeld. Wir erfuhren dort, dass seit jeher für die Trinkwasserversorgung der Stadt Osnabrück Grundwasser genutzt wird. Aus gutem Grund, denn auf seinem oft jahrelangem Weg durch die verschiedensten Gesteinsschichten wird es nicht nur gefiltert, sondern nimmt auch viele wertvolle Mineralien auf. Ungefähr 120 Liter Trinkwasser werden in Osnabrück pro Kopf und Tag gebraucht. Etwa ein Drittel des Trinkwassers stammt aus dem Wasserwerk Düstrup und einigen kleinen Brunnen im Stadtgebiet. Zwei Drittel fließen aus dem nördlich der Stadt gelegenen Wasserwerken Thiene und Wittefeld zu. Geschützt durch ein Schachtbauwerk oder ein Brunnenhäuschen, reichen die Brunnen der Stadtwerke meist 50 bis 70 Meter tief in den Untergrund. Nach der Besichtigung des Brunnenhäuschens erfuhren wir, das den Betreibern große Sorgen die Beschaffenheit des Wassers macht, welches viel Eisen und Mangan enthält. So entstand für das Wasserwerk Wittefeld ein aufwändiges und teures Aufbereitungsverfahren. Wir hörten, dass in verschiedenen Aufbereitungsschritten zunächst die im Rohwasser gelösten Gase auszutreiben sind und das Wasser mit Luftsauerstoff angereicht wird. Die dem Wasser zugeführte Kalkmilch hebt nicht nur den pH-Wert an, sondern beschleunigt auch die Oxidation des Eisens. Im Herzen der Anlage kommt jetzt das „kontaktschlammverfahren zur Anwendung. In den Flockenbecken lagert sich das Eisen an, bis die mehr und mehr anwachsenden Flocken mit zunehmender spezifischer Dichte absinken. Am Boden sahen wir den Kalk-Eisenschlamm, der schließlich abgezogen und auf Trockenbeete gepumpt wird. Zuletzt wird das flockenfreie Wasser an der Oberfläche des Flockers auf die Entmanganungsfilter geleitet. Der lange Weg vom Rohwasser zu einem voll und ganz der strengen Verordnung entsprechenden Trinkwasser ist geschafft.
Ein interessanter Besuch, man sollte nur keine allzu empfindliche Nase besitzen oder unter Höhenangst leiden!
( Sachinformationen aus dem Prospekt der Stadtwerke Osnabrück)