Terre des hommes: In Osnabrück trifft sich die Welt

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Ausgabe: Neue Osnabrücker Zeitung
Veröffentlicht am: 03.10.2013

Barbara Schöneberger führte durch Gala

Terre des hommes: In Osnabrück trifft sich die Welt

von Tom Bullmann

Osnabrück. Zu einem „Abend internationaler Begegnung“ hatte das Kinderhilfswerk terre des hommes (tdh) in die Osnabrücker Schlossaula geladen. Barbara Schöneberger führte charmant durch ein Programm, in dem zahlreiche Förderer, Mitarbeiter und Kooperationspartner zu Wort kamen. Nur der Kinderchor der Heinrich-Schüren-Schule musste auf kraftvolle Gesangsunterstützung verzichten: Peter Maffay hatte aus terminlichen Gründen abgesagt.

 

„Ich habe von tdh zur Vorbereitung dieses Abends eine 15-seitige Inhaltsmappe bekommen. Das kenne ich sonst gar nicht, beim Fernsehen haben die es ja nicht so mit Inhalten“, eröffnete eine gut gelaunte Barbara Schöneberger den Abend mit einem ironischen Seitenhieb. Nachdem Professor Wolfgang Lücke als frisch gebackener Präsident der Universität die Gäste in seinem Haus willkommen geheißen hatte, betonte Schöneberger, dass sich in Osnabrück die Welt trifft. Tatsächlich hatten sich viele ausländische Mitarbeiter und Vertreter von internationalen Partnerorganisationen des Hilfswerks in der Schlossaula versammelt. Zum Beispiel George Chira, Büroleiter von tdh-Indien und Saraswathi Kuruvalli von dem indischen Projekt RLHP (Rural Literacy and Health Programme), das sich um Straßenkinder kümmert. Beide berichteten über die Probleme, die Kinderarbeit in der indischen Textil- und Teppichbranche mit sich bringen. In diesem Zusammenhang stellte Schöneberger Chris Brenninkmeyer vom Vorstand der Unternehmensverantwortung C&A Europa vor, der auf die Ziele seines Hauses verwies: Einerseits wolle man Mode zu günstigen Preisen verkaufen, anderseits fühle man sich christlichen Werten verbunden. Aus diesem Grund unterstütze C&A aktiv die Projekte des Kinderhilfswerks, indem das Unternehmen beispielsweise ein Berufsschulzentrum für ehemalige Kinderarbeiter in der Textilstadt Tirupur fördert. „Schule statt schuften“ sei das Stichwort, so Brenninkmeyer, denn Bildung sei Reichtum.

Ebenso schilderten Vertreter von Firmen wie Spedition Dachser und vom Volkswagen-Konzernbetriebsrat ihre Kooperationen mit tdh. Eine besondere Erfolgsstory präsentierten die Geschwister Gabriele und Bert Mutsaers von Bedford Fleischwaren Osnabrück. Durch den Verkauf ihres Friedensschinkens, von dem jeweils 1 Euro an tdh gehen, konnte in den letzten zehn Jahren ein Spendenbetrag in Höhe von 625.000 Euro erzielt werden. „Wir haben jetzt schon wieder einen Scheck über 80.000 Euro dabei“, erklärte Bert Mutsaers nicht ohne Stolz.

„Wie wollen unseren Gästen an diesem Abend einen bunten Einblick in unsere Arbeit gewähren“, sagte tdh-Geschäftsführerin Danuta Sacher. So interviewte Moderatorin Schöneberger denn auch einen Mann im schwarzen Kilt, der 2010 zur Fußballweltmeisterschaft in Südafrika einen Benefizlauf organisiert hat und schon bald aus dem gleichen Grund nach Brasilien aufbricht: John McGurk stellte das Projekt „A Chance To Play“ vor, an dem sich auch Volkswagen Brasilien beteiligt.

Für Peter Maffay, der mit dem Kinderchor der Heinrich-Schüren-Schule ein Tabaluga-Lied singen sollte, sprang schließlich Chorleiterin Christina Hülsmann ein. „Ich bin gerade im Studio und nehme eine neue Platte auf, daher kann ich heute Abend nicht bei ihnen sein“, entschuldigte sich der Sänger per Videobotschaft bei den Gästen. Aber auch ohne Maffay klangen die Lieder des Kinderchores sehr schön: „Die Gedanken sind frei“ wurde vom Publikum mitgesungen und zum Ausklang feierte der Song „Kinder der Erde“ Premiere, den Hülsmann extra für tdh geschrieben hat.

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