Die Heinrich-Schüren-Schule bietet eine Stunde pro Woche einen Kurs für Kinder mit besonderer Begabung im Umgang mit Technik an. Die Schülerinnen und Schüler lernen verschiedene Versionen und Möglichkeiten zur Programmierung kennen.
Zu Beginn des Kurses lernen die Kinder den Umgang sehr spielerisch kennen. Dazu wird die App „Tynker“ genutzt. Diese bereitet die Kinder mit animierten Figuren Schritt für Schritt auf das Programmieren von eigenen Befehlen vor.
Sobald die Schülerinnen und Schüler das Prinzip von Befehlen und Schleifen weitesgehend begriffen haben, wird zur Programmsprache Swift gewechselt.
Die Schülerinnen und Schüler erlernen mit Hilfe der App Playground den Umgang mit dieser Programmiersprache. Bei Swift handelt es sich um die Programmiersprache von Apple zur Entwicklung von Apps für iOS, Mac, Apple TV und Apple Watch.
Das Open-Source Programm eignet sich trotzdem auch bereits für junge Schülerinnen und Schüler ab Klasse 3. Die Grundlagen von Swift erlernen die Schülerinnen und Schüler, indem sie Codes schreiben, um verschiedene Rätsel zu lösen. Dabei beginnen die Schülerinnen und Schüler zunächst nur mit einfachen Befehlen und steigern die Komplexität von Level zu Level. Bei Schwierigkeiten helfen sich die Kinder gegenseitig und erhalten zudem auch weitere Unterstützung durch die Lehrkraft. Selbst die englischen Befehle stellen kein Hindernis dar, sondern werden von den Kindern wie selbstverständlich als Begriffe für die jeweiligen Bewegungen verinnerlicht und verwendet.
Nachdem die Kinder das Programmieren mit Swift kennengelernt haben, erhalten sie die Gelegenheit über die App „Freggers Play“ und später im Internet über scratch.mit.edu eigene programmierte virtuelle „Welten“, Videos und Spiele zu erstellen.
Um die erlangte Programmierkompetenz nicht nur auf das iPad oder en Computer zu beschränken, sondern auch haptisch erfahrbar zu machen, dürfen die Kinder zeitgleich mBots programmieren. Bei den mBots handelt es sich um kleine Roboter, welche mit der Programmiersprache Swift Befehle zur Bewegung erhalten. So findet das Programmieren einen nachhaltigen Einsatz. Die Befehle werden dabei entweder über Bluetooth oder in der neusten Generation über das WLAN übertragen.
Im Anschluss an die Arbeit mit Swift, Scratch und mBots werden die Schülerinnen und Schüler mit der Programmierumgebung des Callliopes bekannt gemacht. Der Calliope ist ein programmierbarer Minicomputer. Es lassen sich interne LEDs, Lautsprecher, Knöpfe/ Tasten, Touch-Pins und diverse Sensoren per Mini-USB-Kabel, Bluetooth oder über Funk ansteuern. Die Schülerinnen und Schüler schreiben die Programme dabei am Computer (calliope.cc – Editoren) und/ oder am Tablet (Playground App).
Dieser Schritt aus der virtuellen Welt heraus in die reale Welt ist nötig, um die Tragweite der Programmierkompetenz zu verdeutlichen. Die Kinder erhalten somit die Möglichkeit zu verstehen, wie die heutige EDV, elektronische Maschinen und Computer funktionieren. Diese Kenntnisse und Erfahrungen werden derzeit in den verschiedensten Berufszweigen benötigt. Die Grundschüler von heute müssen auf deutlich veränderte technologische Ansprüche der Arbeitswelt vorbereitet werden. Wie die Erfahrung der Heinrich-Schüren-Schule zeigt, ist das Ende der Grundschulzeit eine gelungene Möglichkeit den Einstieg zu finden und Interessen zu wecken und Informatik Kompetenzen anzubahnen.